Was ist die Schilddrüse?

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ am Hals, direkt unter dem Kehlkopf. Sie bewegt sich beim Schlucken mit und bildet Hormone, die den Stoffwechsel, die Energie und die Körperwärme steuern

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ, welches im Hals knapp unterhalb des Kehlkopfes unter der Haut und einer dünnen Schicht der Halsmuskulatur liegt. Es ist dadurch gut tastbar und bewegt sich beim Schlucken mit. Sie besteht aus zwei Lappen, welche jeweils an beiden Seiten der Luftröhre anliegen und einem bandförmigen Verbindungsstück, dem Isthmus. Ihre Hauptfunktion als Drüsengewebe besteht in der Bildung und Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen. Dies tut sie über enges Zusammenspiel mit der Hirnanhangsdrüse, der aus dem Körper die Menge an vorhandenem Schilddrüsenhormon im Blut rückgemeldet wird. Die Hirnanhangsdrüse reguliert den Bedarf an notwendigem Schilddrüsenhormon und die Schilddrüse reagiert entsprechend mit mehr oder weniger Hormonausschüttung.

Die Schilddrüse produziert Schilddrüsenhormone. Diese sind maßgeblich an Prozessen wie dem Energie- und Wärmehaushalt beteiligt.

Ihre Hormone beeinflussen fast alle Organe: Herz und Kreislauf, Verdauung, Muskel- und Nervenfunktion, Haut, Haare, Stimmung und Temperaturregulation.

Auf der Rückseite der Schilddrüse sitzen vier sehr kleine Drüsen. Sie produzieren Parathormon (PTH), das den Kalziumspiegel im Blut regelt – wichtig für Knochen, Muskeln und Nerven.

Die Nebenschilddrüsen sind kleine, linsenförmige Organe, die auf der Rückseite der Schilddrüse zu finden sind. Ihre Aufgabe besteht in der Produktion des Parathormons (PTH), welches eine große Rolle in der Regulation der Kalzium- und Phosphatkonzentration im Blut spielt. Kalzium ist ein Elektrolyt, also ein Salz im Blut, das an grundlegenden Zellfunktionen aber auch an der Aktivität von Muskelzellen beteiligt ist. Der größte Kalziumspeicher im menschlichen Körper sind unsere Knochen und hier insbesondere unsere langen Röhrenknochen. PTH bewirkt, dass Kalzium aus dem Knochen ins Blut abgegeben, aus dem Darm, in Zusammenarbeit mit Vitamin D3, vermehrt aufgenommen und in reduziertem Maß über die Niere ausgeschieden wird. Durch die vermehrte Ausscheidung von Phosphat über den Harn über die Wirkung des PTH, verhindert zu hohe Phosphatkonzentrationen im Blut, die zu einer erhöhten Calciumausfällung führen können.

Vor allem T4 (Thyroxin) und T3 (Trijodthyronin). T4 wird überwiegend in T3 umgewandelt, das biologisch aktiver ist. Ein Teil der Hormone liegt frei vor (fT4, fT3) – diese Anteile sind im Blut messbar und wirksam.

Es wird unter zwei wesentlichen Hormonen unterschieden. Dem T4 (Tetrajodthyroxin) und dem T3 (Trijodthyronin), wobei T4 ein Umwandlungsprodukt von T3 darstellt. T3 wird in der Schilddrüse produziert und in T4 umgewandelt. Beide Hormone werden in der Schilddrüse in speziellen Speicherdepots, den Follikeln, gespeichert. Erhält die Schilddrüse von der Hirnanhangsdrüse das Signal, das zusätzliche Schilddrüsenhormone im Blut benötigt werden, erfolgt einerseits vermehrte Umwandlung von T4 in T3, andererseits werden T3 und T4 freigesetzt und können im Blut an ein spezielles Transportprotein, das Thyreoglobulin (Tg) binden. Wir sprechen dann von freiem T3 (fT3) und freiem T4 (fT4).

Die Beschwerden sind oft unspezifisch, werden individuell unterschiedlich wahrgenommen und hängen stark von dem Ausmaß der Funktionsstörung ab. Typische Zeichen sind:

Überfunktion: Herzrasen, innere Unruhe, Zittern, Schwitzen, Schlafprobleme, ungewollter Gewichtsverlust, häufiger Stuhlgang.

Unterfunktion: Müdigkeit, Kälteempfindlichkeit, Antriebstief/depressive Verstimmung, trockene Haut, brüchige Nägel, Verstopfung, Gewichtszunahme.

Ein Knoten ist eine lokale Gewebevermehrung. Die meisten Knoten sind gutartig; nur etwa 5 % sind bösartig. Abklärung erfolgt mit Ultraschall, ggf. Szintigraphie und Feinnadelpunktion.

Knoten der Schilddrüse sind ein Resultat einer vermehrten Zellteilung von Schilddrüsengewebe. Das muss prinzipiell noch nichts Bösartiges sein. Tatsächlich sind nur 5 % der detektierten Knoten bösartig. Die anderen sind gutartiger Genese.

Hierbei handelt es sich um flüssigkeitsgefüllte Hohlräume in Organen und so auch der Schilddrüse. Zysten sind in der Regel gutartige Veränderungen, können jedoch sehr groß werden und dann auf die Luftröhre, benachbarte Nerven oder Muskeln drücken und somit Beschwerden verursachen.

„Heiß“ bedeutet: Der Knoten nimmt in der Szintigraphie viel Tracer auf und produziert unabhängig vom Bedarf Hormone (autonom). Das kann eine Überfunktion auslösen.

Die Diagnose kann mittels Szintigraphie der Schilddrüse gestellt werden. Mit dem Begriff „heiße“ Knoten werden Knoten der Schilddrüse bezeichnet, die von der Autoregulation der Hirnanhangsdrüse und der Schilddrüse unabhängig vermehrt Schilddrüsenhormon produzieren. Oft werden diese auch als autonome Adenome bezeichnet. Dies kann zu einer Überfunktion führen, die im Blut nachgewiesen werden kann und auch Beschwerden wie Herzrasen, Hitzegefühl und vermehrtes Schwitzen verursachen kann.

„Kalt“ heißt: Der Knoten nimmt weniger Tracer auf als das umliegende Gewebe. Dies kann auf bösartige Knoten hinweisen, muss aber immer zusammen mit dem Ultraschallbefunden beurteilt werden.

Kalte Knoten zeigen in der Szintigraphie der Schilddrüse eine geringere oder fehlende Anreicherung im Vergleich zum gesunden Schilddrüsengewebe. Dies kann auf bösartig entartetes Gewebe hinweisen, wobei nur ein geringer Prozentsatz (2-5%) tatsächlich bösartig sind. Ein Ultraschall in Ergänzung zum Szintigraphie-Befund ist zwingend notwendig um die Lokalisation aber auch die strukturelle Beschaffenheit des Knotens zu verifizieren und auch die Knoten, die szintigraphisch abgeklärt werden sollten zu selektionieren.

Eine Fehlfunktion (Über- oder Unterfunktion) kann den Zyklus stören und die Fruchtbarkeit mindern. In der Schwangerschaft sind gut eingestellte Werte wichtig, um die Entwicklung des Kindes zu unterstützen.

Die Schilddrüse spielt eine entscheidende Rolle bei der Reifung der Eizelle. Sowohl eine Überfunktion als auch eine Unterfunktion können den Zyklus stören und damit die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Darüber hinaus erhöht eine Unterfunktion in der Schwangerschaft das Risiko für geistige und körperliche Entwicklungsstörungen beim Kind. Eine Überfunktion kann vor allem in der Frühschwangerschaft das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.

Im 1. Trimester steigt das Schwangerschaftshormon β-HCG an und stimuliert die mütterliche Schilddrüse (Höchststand etwa in der 10. SSW). Bei vorbestehender Störung kann ohne Therapie das Fehlgeburtsrisiko steigen. Es ist daher empfehlenswert die Schilddrüsenwerte frühzeitig zu prüfen.

Zu Beginn einer Schwangerschaft verändert sich die Schilddrüsenfunktion auf unterschiedliche Weise. Im ersten Trimester steigt das Schwangerschaftshormon Beta-HCG an – mit einem Höhepunkt etwa in der 10. Schwangerschaftswoche. Dieses Hormon stimuliert die mütterliche Schilddrüse. Fehlt diese Stimulation oder ist diese nicht ausreichen – etwa bei einer bereits geschädigten Schilddrüse – erhöht sich das Risiko für eine Fehlgeburt oder von Fehlbildungen des Föten. In solchen Fällen ist eine sofortige Anpassung der Schilddrüsenmedikation erforderlich. Idealerweise sollte die Schilddrüse bereits vor oder unmittelbar nach Eintritt der Schwangerschaft kontrolliert werden.

Das Immunsystem bildet Antikörper gegen Schilddrüsengewebe. Das führt über Jahre zu wiederkehrenden Entzündungen und häufig zu einer Unterfunktion. Zu Beginn sind vorübergehend auch Phasen der Überfunktion möglich.

Es handelt sich hierbei um eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, bei der das körpereigene Immunsystem Antikörper gegen Strukturen in der Schilddrüse bildet. Diese verursachen oft über mehrere Jahre bis sogar Jahrzehnte wiederholt entzündliche Reaktionen in der Schilddrüse. In Folge dessen entwickelt sich dadurch eine Schilddrüsenunterfunktion, da es zum Untergang von funktionierenden Schilddrüsenzellen kommt und somit die Fähigkeit Schilddrüsenhormone für den Körper bereitzustellen, verloren gehen kann. Anfangs sind jedoch aber auch vorübergehende Überfunktionen möglich. Oft wird der Begriff Hashimoto Thyreoidits synonym damit verwendet, wobei es sich per Definition nicht um ein und dasselbe Krankheitsbild handelt.

  • Manifeste Überfunktion (Hyperthyreose): TSH niedrig, fT3/fT4 erhöht, Beschwerden meist deutlich.
  • Latente Überfunktion: TSH niedrig, fT3/fT4 noch normal.
  • Manifeste Unterfunktion (Hypothyreose): TSH erhöht, fT3/fT4 erniedrigt, Beschwerden meist deutlich.
  • Latente Unterfunktion: TSH erhöht, fT3/fT4 noch normal.

Thyreostatika sind Medikamente, die die Hormonproduktion der Schilddrüse drosseln (z. B. Thiamazol, Carbimazol, Propylthiouracil). Sie können bei der Überfunktion der Schilddrüse eingesetzt werden.

Medikamente, die die Schilddrüsenfunktion unterdrücken sollen, werden als Thyreostatika bezeichnet. Die zwei wesentlichen Vertreter dieser Medikamentengruppe sind Thionamide (wie Thiamazol, Carbimazol und Propylthiouracil), die die Produktion von Schilddrüsenhormonen hemmen und Jodationshemmstoffe wie Perchlorat.  

Eine durch Autoimmunreaktionen ausgelöste Entzündung im Bereich der Augenhöhle (häufig bei Morbus Basedow). Typisch sind hervorstehende Augen, Druck- und Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit und Sehstörungen. Frühzeitige Abklärung ist wichtig.

Der Begriff bezeichnet das Vorschieben des Augapfels aus der Augenhöhle im Zuge von Fehlfunktionen oder Dysregulationen von Stoffwechselabläufen. Im Falle des Morbus Basedow kann es beispielsweise zur endokrinen Orbitopathie aufgrund des Anschwellens des Fettkörpers, der hinter dem Augapfel gelegen ist, kommen. Dies wird durch eine Entzündungsreaktion, welche von Autoantikörpern verursacht wird, bedingt.

Der Ultraschall gehört zur Basisdiagnostik bei Abklärung von Schilddrüsenerkrankungen: Größe, Struktur und Knoten werden sichtbar, messbar und dokumentiert – schnell, schmerzfrei, ohne Strahlung.

Der Ultraschall der Schilddrüse stellt einen festen Bestandteil der Basisdiagnostik dar. Er ermöglicht es die Schilddrüse mittels Schallwellen mit großem Detail abzubilden. Es können hierbei auch Veränderungen der Schilddrüse und der benachbarten Strukturen aufgewiesen, gemessen und dokumentiert werden.

Wenn wir die Funktion eines Knotens oder der ganzen Schilddrüse beurteilen müssen. Dazu wird ein schwach radioaktiver Tracer gegeben; die Aufnahmestärke zeigt, ob Gewebe „heiß“ (aktiv) oder „kalt“ (weniger aktiv) ist.

Eine Szintigraphie ist eine Untersuchung mit einem radioaktiven Tc99m-Perchlorat, welches eine ähnliche molekulare Größe hat, wie Jod und somit vorübergehend in die Schilddrüse aufgenommen wird. Es kann somit indirekt die Funktion der Schilddrüse abgebildet werden. Die Intensität, mit der das Radiopharmakon aufgenommen wird vor allem im Verhältnis zu gesundem Schilddrüsengewebe lässt Rückschlüsse auf die funktionale Aktivität zu. So können Knoten, die im Ultraschall detektiert worden sind, die Attribute „heiß“ oder „kalt“ zugeordnet werden.

Zur Zellgewinnung aus einem Knoten oder einer Zyste. Unter Ultraschallkontrolle wird mit einer feinen Nadel punktiert; das Material beurteilt die Pathologie. Der Eingriff ist kurz, gut verträglich und meist ohne Betäubung möglich.

Bei dieser Untersuchung erfolgt die Gewinnung einer Zellprobe. Hierbei wird ein Knoten oder eine Zyste ultraschallgestützt punktiert und mit Scherkraft und Sogwirkung Zellen aus ihren Zellverbänden gelöst und anschließend auf einen Objektträger (kleine Glasplatte) aufgebracht und zur weiteren Bestimmung in ein pathologisches Labor gesandt. Der Pathologe kann die Zellen unter dem Mikroskop untersuchen und bewerten, ob das Gewebe gesund ist, oder ob krankhaft veränderte Zellen vorliegen.

Operationen sind u. a. sinnvoll bei:

  • bösartigen Befunden
  • deutlich vergrößerter, knotiger Schilddrüse mit Atem-/Schluckbeschwerden
  • Therapie-resistenter Überfunktion
  • Seltenen, eitrigen Entzündungen
  • sehr großen, symptomatischen Knoten/Zysten

Häufig wird der betroffene Lappen oder die gesamte Schilddrüse entfernt, um Wiederholungs-OPs zu vermeiden.

Es gibt einige klare medizinische Gründe für die Operation an der Schilddrüse.

Ein Grund zur vollständigen Entfernung wären bösartige Entartungen der Schilddrüse, eine deutlich vergrößerte, knotig umgebaute Schilddrüse, welche Beschwerden verursacht wie Atemnot oder Schluckbeschwerden und eine Überfunktion der Schilddrüse, die nicht konservativ behandelt werden kann. Auch eitrige Entzündungen der Schilddrüse, die äußerst selten vorkommen, sollten operativ saniert werden, wobei hier auch eine Teilentfernung möglich wäre. Ähnlich verhält es sich mit sehr großen, solitären Knoten oder Zysten, welche Beschwerden bereiten.

Da beobachtet wurde, dass Schilddrüsengewebe knotig nachwächst, wenn nur Knoten – die sogenannte Strumektomie – aus der Schilddrüse geschnitten werden, gilt nun oftmals die Entfernung des betroffenen Schilddrüsenlappens oder gar der gesamten Schilddrüse als nachhaltiger, um weitere Operationen im Halsbereich weitestmöglich zu vermeiden.

Ein minimalinvasives Verfahren: Über eine feine Sonde wird ein Knoten mit hochfrequenter Energie gezielt behandelt. Es kommt zur Verkleinerung bis zur vollständigen Entfernung. Die RFA ist geeignet für ausgewählte, gutartige (vorab gesicherte) Einzelknoten oder auch sehr kleine Schilddrüsenkarzinome (Mikrokarzinom). Gesundes Schilddrüsengewebe wird dabei geschont.

Hierbei handelt es sich um ein therapeutisches Verfahren, welches aus der interventionellen Radiologie stammt. Durch hochfrequente Radiowellen wird Energie und Hitze erzeugt. Über eine dünne Sonde, kann die Wirkung gezielt gesteuert werden. Der Eingriff ist minimal invasiv und gut geeignet für einzelne, nicht zu große Knoten. Die Knoten müssen jedoch mittels mehrmaliger Feinnadelpunktion gesichert als gutartig oder als Mikrokarzinom diagnostiziert worden sein. Dabei wird das restliche Schilddrüsengewebe geschont.

Das ist eine bösartige Erkrankung der Schilddrüse. Meist wird operiert; ergänzend können weitere Therapien folgen. Die Prognose ist sehr gut – die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei etwa 95–98 %.

Als Schilddrüsenkarzinom wird eine bösartige Entartung von Schilddrüsengewebe bezeichnet. Ab einer gewissen Größe oder wenn mehrere Karzinome vorliegen, sollte die Schilddrüse operativ entfernt werden. Die Prognose ist sehr gut und das 5-Jahres Überleben liegt bei nahezu 95-98%.

Eine Kapsel mit radioaktivem Jod-131 wird geschluckt. Sie reichert sich gezielt in Schilddrüsenzellen an und zerstört sie von innen. Einsatz z. B. nach OP eines Schilddrüsenkarzinoms oder bei Überfunktion (autonomes Adenom, Morbus Basedow) – je nach Befund.

Die Radiojodtherapie kommt zur Behandlung des Schilddrüsenkarzinoms zum Einsatz. Dabei wird unter Stimulation des TSH eine Kapsel mit hochdosiertem Jod-131 zum Schlucken verabreicht. Das radioaktive Jod bindet an Schilddrüsenzellen und zerstört diese. Die Therapie erfolgt nach Operation eines Schilddrüsenkarzinoms oder bei der Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse, die zur Überfunktion führen wie dem autonomen Adenom und dem Morbus Basedow.

Jod ist ein Spurenelement, das der Körper für die Bildung von Schilddrüsenhormonen braucht. Es wird mit der Nahrung aufgenommen. In Österreich ist Speisesalz seit langem jodiert, um die Versorgung zu verbessern.

Jod ist ein Spurenelement, das über die Nahrung aufgenommen wird und zur Produktion der Schilddrüsenhormone unerlässlich ist. Es wird aus dem Darm in freier Form aufgenommen, geht ins Blut und bindet an der Schilddrüsenzelle an ein spezielles Protein, dem Natrium-Jodid-Symporter, der die Aufnahme in die Schilddrüsenzelle ermöglicht.

Achte auf eine ausreichende Jodzufuhr (z. B. jodiertes Salz, Milchprodukte, Eier, Meeresfisch; in Schwangerschaft/Stillzeit steigt der Bedarf). Österreich ist traditionell ein Jodmangelgebiet, daher ist die Zufuhr besonders wichtig.

Es sollte auf ausreichend Jod-Aufnahme in der Ernährung geachtet werden. Österreich ist ein Jodmangelgebiet, da der Boden als jodarm gilt. Folglich kam es oft zum Erscheinungsbild der Struma nodosa, auch Kropf genannt, bei der die Schilddrüse als Kompensation für den Jodmangel bis zu einem 20-fachen ihres Volumens anschwellen konnte. Bestimmte Lebensmittel wie Ei, Milchprodukte, Meeresfisch, Algenprodukte, enthalten zwar Jod, waren aber nicht immer in dem Ausmaß verfügbar wie heutzutage und deren Konsum reichte nicht aus, um den tägliche Jodbedarf von 200µg pro Tag zu decken. Bei Schwangeren und Stillenden erhöht sich der Jodbedarf zusätzlich. Seit 1961 wird in Österreich daher das Speisesalz jodiert.

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Was ist Osteoporose?

Übersetzt als Knochenschwund, ist Osteoporose oft eine Erkrankung des Alters. Durch eine geringere Mineralisierung des Knochens nimmt die Dichte des Knochengewebes ab. Die Folge sind brüchige Knochen.

Primäre Osteoporose: altersbedingt (v. a. ab 60–70 Jahren), begünstigt durch Kalzium-/Vitamin-D-Mangel.

Sekundäre Osteoporose: Folge anderer Erkrankungen (z. B. Hormonstörungen, entzündliche Erkrankungen, Nieren-/Darmkrankheiten) oder Medikamente (z. B. Langzeit-Kortison). Auch Bewegungsmangel, Mangelernährung und hoher Alkoholkonsum fördern Osteoporose.

Es wird zwischen der primären Osteoporose, die im hohen Alter (ab 60.-70. Lebensjahr) auftritt, und der sekundären Osteoporose unterschieden. Bei der primären Osteoporose kommt es durch eine schlechtere Aufnahme von Kalzium und Vitamin D3 zu einer geringeren Mineralisation des Knochens und somit zum Schwund an Knochendichte. An der Entstehung der sekundären Osteoporose können eine Vielzahl von Erkrankungen, einige Medikamente und ein ungesunder Lebensstil beteiligt sein.

Erkrankungen, die eine Osteoporose begünstigen sind hormonelle Störungen (z.B. der Überfunktion der Schilddrüse und Unterfunktion der Nebenschilddrüse, Unterfunktion der Keimdrüsen, dem Cushing Syndrom, Blutzuckererkrankung etc.), bestimmte Krebsarten (z.B. das multiple Myelom, CLL, oder Knochenmetastase), entzündliche Erkrankungen (z.B. rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes) und chronische Nieren- und Magen-Darm Erkrankungen (z.B. Niereninsuffizienz, Zöliakie, M.Crohn). In sehr seltenen Fällen können auch Bluterkrankungen wie Thalassämien und Mastozytose eine Osteoporose hervorrufen.

Das häufigste Medikament in Verbindung mit einer Osteoporose sind langlaufende Kortisonpräparate, aber auch blutgerinnungshemmende Substanzen wie Heparin, einige Antidepressiva und Magensäurehemmer (Protonenpumpeninhibitoren – PPI), Tamoxifen, Laxantien und Schleifendiuretika.  Auch eine zu Hohe Dosierung von Thyroxin oder Trijodthyronin können die Entstehung einer Osteoporose fördern.

Außerdem können eine jahrelange Mangelernährung mit Vitamin D3 und Calcium, eine lange Immobilisation (z.B. wenig Bewegung im Alltag, Lähmungen) und übermäßiger Alkoholkonsum mit einer Osteoporose in Verbindung gebracht werden.

Der Begriff wird oft synonym zur „Osteoporose“ verwendet. Die WHO definiert sie jedoch als Vorstufe zur Osteoporose.

Die Standarduntersuchung ist die DXA-Messung. Sie ist schnell, schmerzfrei und misst die Knochendichte – meist an Lendenwirbelsäule und Hüfte. Weitere Verfahren können ergänzen.

Die Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) umfasst medizinisch-technische Verfahren zur Bestimmung der Knochendichte bzw. des Kalksalzgehalts im Knochen. Referenzbereiche, die standardmäßig gemessen werden, sind Oberschenkelhals und Lendenwirbelsäule. In Ausnahmefällen oder bei Kindern wird im Radius gemessen. Als Standard gilt die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA oder DEXA); daneben kommen auch Methoden wie die quantitative Computertomographie oder standardisierte Ultraschalluntersuchungen zum Einsatz.

  • Knochendichtemessung (DXA)
  • Bluttests (Knochenstoffwechsel-Parameter)
  • Röntgen der Wirbelsäule
  • ausführliche Anamnese (Beschwerden, Medikamente, Vorerkrankungen, Sturzrisiko)

Als Grundlagen der Diagnostik zur Bestimmung ob eine Osteoporose vorliegt oder nicht, ist die Knochendichtemessung sowie die Bestimmung von Knochenstoffwechselparametern im Blut. Zusätzlich können auch Röntgen der Wirbelsäule hilfreich sein. Bei Kindern und Jugendlichen wird die Knochendichte im Radius bestimmtZudem ist eine ausführliche Anamnese zur Erhebung von Beschwerden, laufenden Medikamenten und Krankengeschichte des Patienten unerlässlich, um das Risiko für Knochenbrüche einzuschätzen.

  • Ja.  Es ist dadurch möglich das Fortschreiten zu bremsen und Knochen zu stärken.

Eine manifeste Osteoprose lässt sich zwar dadurch nicht beseitigen, jedoch kann die Knochendichte verbessert werden und das Voranschreiten des Knochenschwundes gestoppt oder verlangsamt werden. Zu den wichtigen Lebensstiladaptierungen zählen eine Calcium-reiche Ernährung, auf ausreichende Vitamin D3 Zufuhr achten und regelmäßig Bewegung wie Wandern, Bergsteigen, Walken, Krafttraining mit Gewichten oder Körpereigengewicht, Tennis, Tanzen und Seilspringen.

  • Bisphosphonate sind Medikamente, die den Abbau von Knochensubstanz hemmen und die Knochenfestigkeit erhöhen. Sie werden vor allem zur Behandlung von Osteoporose und bei tumorbedingtem Knochenschwund eingesetzt.

  • Kalzium ist der Baustoff der Knochen. Vitamin D hilft, Kalzium aus dem Darm aufzunehmen und in den Knochen einzubauen. Ein Mangel erhöht das Frakturrisiko.

Kalzium ist der zentrale Baustoff der Knochen. Damit der Körper Kalzium aus der Nahrung aufnehmen und in den Knochen einlagern kann, braucht er Vitamin D3. Ein Mangel an Vitamin D3 führt dazu, dass weniger Kalzium eingebaut wird – die Knochendichte sinkt und das Risiko für Brüche steigt. Personen mit dunkler Hautfarbe tendieren häufiger zu einem Vitamin D3 Mangel.

Bisphosphonate: bremsen den Knochenabbau, erhöhen die Stabilität.

Osteoanabole Therapien (z. B. Teriparatid): regen den Knochenaufbau an. Weitere Optionen je nach Situation. Welche Therapie passt, entscheiden wir individuell nach Risiko, Begleiterkrankungen und Verträglichkeit.

Am besten wirken trägende und stoßartige Belastungen:

    • Laufen, zügiges Gehen, Treppensteigen, Tanzen, Springen/Seilspringen, Krafttraining (Geräte, Gewichte, Körpergewicht).
    • Gleichgewichtstraining (z. B. Tai-Chi, Yoga, Balanceübungen) beugt Stürzen vor

Am besten für die Knochengesundheit sind Sportarten, bei denen das eigene Körpergewicht getragen wird und kurze, kräftige Belastungsreize entstehen – etwa Laufen, Springen, Tanzen oder Krafttraining. Auch Aktivitäten wie Wandern, Nordic Walking oder Treppensteigen wirken sich positiv aus. Zusätzlich helfen Sportarten wie Tai-Chi, Yoga oder Vibrationstraining, das Gleichgewicht zu verbessern und so Stürze und Knochenbrüche zu vermeiden.

  • Kalzium: Milchprodukte, kalziumreiche Mineralwässer, grüne Gemüse (Brokkoli, Grünkohl), Nüsse, Tofu.
  • Vitamin D: fetter Fisch, Eigelb; zusätzlich Sonneneinstrahlung (maßvoll).
  • Vitamin K: grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte.
  • Ausgewogen essen, ausreichend Eiweiß zuführen.

Für starke und gesunde Knochen sind vor allem Kalzium, Vitamin D und Vitamin K entscheidend. Kalzium bildet den Hauptbestandteil der Knochen und steckt in Milchprodukten, grünem Gemüse wie Grünkohl und Brokkoli, Nüssen, Tofu sowie in calciumreichem Mineralwasser. Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Kalzium im Darm, während Vitamin K eine wichtige Rolle beim Knochenstoffwechsel spielt. Diese beiden Vitamine finden sich unter anderem in Fisch, Eigelb, grünem Blattgemüse und Hülsenfrüchten.

  • Sinkende Östrogenspiegel beschleunigen in den ersten Jahren nach der Menopause den Knochenabbau deutlich. Das erhöht das Risiko für Osteoporose und Brüche. Später verlangsamt sich der Abbau, bleibt aber bestehen. Frauen sind deshalb häufiger betroffen als Männer.

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